Eigenverbrauch oder Einspeisung? So nutzen Sie Solarstrom am effektivsten

An einem sonnigen Tag produziert Ihre Solaranlage deutlich mehr Strom, als Sie gerade benötigen. Während die Waschmaschine läuft und der Kühlschrank leise brummt, drehen sich die Zähler unaufhörlich. Doch ein Teil des wertvollen Solarstroms bleibt ungenutzt – er fließt ins öffentliche Netz. Die Frage, die sich viele Eigentümer, Eigentümerinnen und Unternehmen dann stellen: Ist es sinnvoller, so viel Strom wie möglich selbst zu verbrauchen, oder lohnt sich die Einspeisung ins Netz stärker? Genau hier setzen wir an und zeigen Ihnen, welche Strategie für Sie die richtige ist – und warum die clevere Kombination beider Optionen oft die wirtschaftlichste Lösung ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eigenverbrauch reduziert Stromkosten und macht unabhängiger vom Energieversorger.
  • Die Einspeisung sichert garantierte Einnahmen über staatliche Vergütung.
  • Die clevere Kombination ist für viele Haushalte und Unternehmen am rentabelsten.
  • Speicher und smarte Steuerungen steigern die Effizienz deutlich.

Eigenverbrauch maximieren: Wie Batteriespeicher und smarte Steuerungen helfen

Jede Kilowattstunde Solarstrom, die Sie selbst nutzen, spart Ihnen den teuren Zukauf von Netzstrom. Mit einem durchschnittlichen Strompreis von 35 bis 40 Cent pro kWh ist der Eigenverbrauch heute deutlich lukrativer als noch vor einigen Jahren.

Drei zentrale Hebel erhöhen Ihren Eigenverbrauch:

  • Batteriespeicher: Überschüssiger Solarstrom wird zwischengespeichert und steht auch in den Abendstunden zur Verfügung. Damit steigt Ihr Eigenverbrauchsanteil von rund 30 % auf bis zu 70 %.
  • Smarte Steuerungssysteme: Intelligente Energiemanagementsysteme leiten Strom automatisch dorthin, wo er gebraucht wird – zum Beispiel ins Laden eines E-Autos oder in eine Wärmepumpe.
  • Lastverschiebung: Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler laufen dann, wenn die Sonne scheint. Wer flexible Verbraucher geschickt einsetzt, spart zusätzlich.

Besonders für Haushalte mit Wärmepumpe oder Elektroauto sowie für Unternehmen mit laufendem Tagesbetrieb kann ein hoher Eigenverbrauch die Investition in eine Solaranlage beschleunigt amortisieren.


Einspeisung profitabel gestalten: Einspeisevergütung und Stromverkauf optimal nutzen

Trotz intelligenter Steuerung und Speicher lässt sich nicht immer der gesamte erzeugte Solarstrom selbst nutzen. Hier kommt die Einspeisung ins Spiel. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und über die Einspeisevergütung vergütet.

Ihre Vorteile:

  • Planbare Einnahmen: Die Vergütung ist staatlich garantiert und sorgt für verlässliche Kalkulation.
  • Schnellere Amortisation: Durch die zusätzlichen Einnahmen verringert sich die Zeit, bis sich Ihre Anlage vollständig bezahlt gemacht hat.
  • Option Stromverkauf: Gerade für Unternehmen eröffnen sich Möglichkeiten, den Solarstrom direkt an Dritte weiterzugeben – beispielsweise über innovative Modelle wie Mieterstrom.

Die Höhe der Einspeisevergütung hängt von der Größe der Anlage und vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Zwar sinkt sie kontinuierlich, dennoch bleibt sie eine wichtige Einnahmequelle.


Der Mittelweg: Eigenverbrauch plus Einspeisung – wie Sie beide Optionen clever kombinieren

Die Erfahrung zeigt: Die meisten Betreiber erzielen die besten Ergebnisse mit einer Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisung. Sie nutzen den Strom dann selbst, wenn er gebraucht wird, und verkaufen Überschüsse zuverlässig ins Netz.

Besonders interessant ist diese Mischform für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeimmobilien. Hier können Modelle wie die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung den Eigenverbrauch gleich mehrerer Parteien steigern und gleichzeitig die Vorteile der Einspeisung nutzen.

So entsteht eine Win-win-Situation: Mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger, geringere Kosten und dennoch zusätzliche Einnahmen durch den Netzverkauf.


Rechenbeispiele und Wirtschaftlichkeit: Wann sich welcher Ansatz lohnt

Wie lohnend Eigenverbrauch oder Einspeisung ist, hängt stark vom Verbrauchsprofil ab. Ein Beispiel zeigt die Unterschiede:

  • Anlagenleistung: 10 kWp → Ertrag ca. 9.500 kWh/Jahr
  • Variante A – hoher Eigenverbrauch (40 %): 3.800 kWh selbst genutzt → Ersparnis bei 35 ct/kWh ≈ 1.330 €
  • Variante B – restliche Einspeisung (60 %): 5.700 kWh ins Netz → Einnahmen bei ca. 11 ct/kWh ≈ 630 €
  • Gesamtertrag pro Jahr: rund 1.960 €

Für Gewerbe mit hohem Tagesbedarf lohnt sich ein noch größerer Eigenverbrauchsanteil, da ein erheblicher Teil des Solarstroms direkt während der Geschäftszeiten genutzt wird. Wer hingegen nur einen geringen Verbrauch tagsüber hat, erzielt über die Einspeisung dennoch stabile Einnahmen.


Zusammenfassung und Fazit: Die beste Strategie für Ihre Ziele

Ob Eigenverbrauch oder Einspeisung die bessere Wahl ist, hängt von Ihren individuellen Gegebenheiten ab. In der Praxis zeigt sich jedoch: Die Mischung macht’s. Mit einem hohen Eigenverbrauch reduzieren Sie Ihre laufenden Kosten, durch die Einspeisung sichern Sie sich zusätzlich garantierte Einnahmen.

Mit moderner Technik wie Batteriespeichern und intelligenten Steuerungssystemen lässt sich der Eigenverbrauch weiter steigern – besonders attraktiv für Haushalte mit E-Mobilität und Unternehmen mit hohem Tagesbedarf. Gleichzeitig bleibt die Einspeisung ein verlässliches Sicherheitsnetz für Ihre Investition.

Als regionaler Partner begleiten wir Sie dabei von der Beratung über die Planung bis zur Installation – ob für private Haushalte oder für Ihre Photovoltaik in Essen. Gemeinsam finden wir die Strategie, die am besten zu Ihren Zielen passt.

Fazit: Eigenverbrauch bringt Unabhängigkeit, Einspeisung sichert Einnahmen – kombiniert entsteht die wirtschaftlich stärkste Lösung.